Viele Menschen glauben, dass Blasenentzündungen hauptsächlich im Winter auftreten. Tatsächlich sind sie jedoch auch im Sommer ein häufiges Problem. In diesem Artikel beleuchten wir die neuesten Erkenntnisse zu Blasenentzündungen im Sommer und räumen mit einigen weit verbreiteten Mythen auf.

Ursachen von Blasenentzündungen

Entgegen der landläufigen Meinung ist Kälte nicht die primäre Ursache für Blasenentzündungen. Stattdessen werden sie in etwa 80% der Fälle durch Bakterien verursacht, hauptsächlich E. coli und Enterokokken. Diese Bakterien stammen oft aus dem Darm und gelangen über die Harnröhre in die Blase. Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre besonders anfällig für diese Infektionen. Weitere mögliche Erreger sind:

  • Staphylokokken
  • Gonokokken
  • Hefepilze
  • Chlamydien

Diese können durch mangelnde Hygiene oder sexuellen Kontakt übertragen werden.

Risikofaktoren für Cystitis im Sommer

Obwohl Kälte nicht direkt Blasenentzündungen verursacht, können bestimmte sommerliche Verhaltensweisen das Risiko erhöhen:

  1. Nasse Badekleidung: Längeres Verweilen in nasser Badekleidung kann zu einer Unterkühlung des Unterleibs führen.
  2. Klimaanlagen und Zugluft: Starke Temperaturschwankungen können die Abwehrkräfte des Körpers schwächen.
  3. Dehydrierung: Bei hohen Temperaturen schwitzen wir mehr und trinken oft zu wenig, was zu konzentrierterem Urin führt.
  4. Schwimmen in Pools oder Seen: Hier können sich Bakterien und Keime anreichern.

Prävention von Blasenentzündungen

Um Blasenentzündungen im Sommer vorzubeugen, empfehlen sich folgende Maßnahmen:Blasenentzündung, Baden, Sommer

  1. Kleidungswechsel: Nach dem Schwimmen sofort trockene Kleidung anziehen.
  2. Ausreichend trinken: Mindestens 2 Liter Wasser pro Tag, um die Blase regelmäßig zu spülen.
  3. Regelmäßiges Wasserlassen: Besonders nach dem Schwimmen und Geschlechtsverkehr.
  4. Angemessene Intimhygiene: Übertriebene Hygienemaßnahmen können die natürliche Vaginalflora stören.
  5. Wärme: Den Unterleib warm halten, um die Durchblutung zu fördern.

Behandlungsmöglichkeiten wenn es brennt

Bei einer akuten Blasenentzündung gibt es verschiedene Behandlungsoptionen:

  1. Pflanzliche Mittel: Präparate wie Angocin mit Kapuzinerkresse und Meerrettich können antibakteriell und entzündungshemmend wirken.
  2. Hausmittel: Wärme, Cranberrysaft oder spezielle Blasentees können unterstützend wirken.
  3. D-Mannose: Kann präventiv eingesetzt werden, um das Anhaften von Bakterien an den Blasenwänden zu verhindern.
  4. Viel Trinken: 80 Prozent der Harnwegsinfekte lassen sich laut dem Berufsverband Deutscher Urologen durch eine frühzeitig gesteigerte Trinkmenge auskurieren. Häufiges Wasserlassen ist dann besonders wichtig, auch wenn's brennt.
  5. Antibiotika: Wenn Ihre Beschwerden länger als fünf Tage anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Möglicherweise ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Bei blutigem Urin, Fieber oder Schmerzen im Nierenbereich suchen Sie bitte sofort ärztliche Hilfe. Eine unbehandelte Blasenentzündung kann zu einer schweren Nierenentzündung führen, die lebensbedrohlich sein kann.

 

Fazit

Blasenentzündungen werden primär durch Bakterien verursacht, nicht durch Kälte. Dennoch können sommerliche Faktoren wie nasse Badekleidung oder Dehydrierung das Risiko erhöhen. Mit einfachen Präventionsmaßnahmen und geeigneten Behandlungsoptionen lassen sich Blasenentzündungen im Sommer effektiv vermeiden und behandeln. Bei anhaltenden Symptomen oder Komplikationen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

 

Quellen

https://www.journalmed.de/patientenbereich/lesen/blasenentzuendung_durch_nasse_badekleidung

https://www.aerzteblatt.de/archiv/171807/Rezidivierende-Harnwegsinfektionen-Wie-vermeiden-und-behandeln

https://cistite.info/de/cistite/1275-blasenentzuendung-im-sommer-ursachen-und-vorbeugung.html

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/gesundheit/alternative-behandlungen-blasenentzuendung-100.html

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2017-08/blasenentzuendung-bikini-co-nach-dem-baden-wechseln/