Viele Frauen und Männer leiden an einer Blasenschwäche mit unwillkürlichem Harnverlust. Mediziner sprechen dabei von Harninkontinenz und unterscheiden verschiedene Formen dieser Erkrankung:
Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz treten am häufigsten auf. Bei der Belastungsinkontinenz gehen nach körperlicher Anstrengung wie Lachen, Heben oder Husten ein paar Tropfen Urin ab. Die Dranginkontinenz ist durch überfallartigen nicht zu unterdrückenden Harndrang gekennzeichnet.
Wer ist von Blasenschwäche betroffen?
Betroffen sind junge und alte Menschen, Frauen und Männer. Heute können jedoch fast alle Betroffenen von diesem Leiden befreit werden. Je nach Form und Schwere der Inkontinenz sind Beckenbodentraining, Elektrostimulation, Biofeedback, aber auch Medikamente und Operationen erfolgreiche Behandlungsmethoden.
So können Sie einer Blasenschwäche vorbeugen:
- Präventives Beckenbodentraining ist die wirksamste Methode, um eine Inkontinenz zu vermeiden. Das gilt besonders für Frauen nach der Geburt eines Kindes und Menschen mit Bindegewebsschwäche. Ein Beckenbodentraining stärkt die Muskulatur und hilft somit Harndrang kontrollieren zu können.
- Ein aktives Sexualleben stärkt den Beckenboden und beugt Inkontinenz vor. Eine durch regelmässiges Beckenbodentraining starke Beckenbodenmuskulatur fördert wiederum die Orgasmusfähigkeit und -Intensität, da die Beckenbodenmuskeln mit vielen Nervenenden versehen sind.
- Vermeiden Sie Übergewicht, chronischen Husten und Verstopfung. Sie belasten den Beckenboden und begünstigen eine Inkontinenz.
- Sorgen Sie für Normalgewicht durch mehr Bewegung und gesunde Ernährung. Damit ist der Beckenboden von unnötigem Druck entlastet.
- Regelmässiges Ausdauertraining hält fit und beugt Inkontinenz vor. Besonders zu empfehlen sind: Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking oder Yoga, denn sie entlasten und stärken den Beckenboden.
- Mit ballaststoffreicher Ernährung erzielen Sie regelmäßigen Stuhlgang ohne Pressen und entlasten damit das Schließmuskelsystem.
- Vermeiden Sie häufiges, schweres Heben. Heben Sie richtig, indem Sie Rücken- und Beckenbodenschonend heben: mit geradem Rücken aus der Hocke heraus und nur durch die Kraft der Beine. Wichtig: vor dem Heben Beckenbodenmuskulatur anspannen!
- Verzichten Sie auf das Rauchen: der dadurch entwickelte chronische Raucherhusten übt starken Druck auf den Beckenboden aus.
Fazit: Vorbeugen ist besser als heilen.
Vorsorge mit individuellem Beckenbodentraining, unterstütz durch ballaststoffreiche gesunde Ernährung und Fitness kann spätere Probleme im Alter reduzieren.