Erektionsstörungen: Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Erektionsstörungen sind Störungen der Sexualfunktion beim Mann, die dazu führen, dass der Penis nicht oder nicht ausreichend erigiert. Sie werden auch als erektile Dysfunktion, Impotenz, Potenzstörungen oder Potenzprobleme bezeichnet. Die Spezialisten im KontinenzZentrum Hirslanden in Zürich erklären, welche Ursachen eine erektile Dysfunktion haben kann und welche Möglichkeiten es zur Behandlung gibt.
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Ursachen für eine erektile Dysfunktion
Die Ursachen für eine erektile Dysfunktion sind vielfältig. Eine Störung der Erektion kann infolge operativer Eingriffe im Urogenitaltrakt (z.B. bei einer radikalen Prostataentfernung) oder infolge neuologischer Erkrankungen auftreten. Auch weitere körperliche sowie psychische Ursachen können einer Erektionsstörung zugrunde liegen.
Faktoren wie fortgeschrittenes Alter, ein ungesunder Lebensstil, Testosteron-Mangel, bestehende Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente können das Risiko einer Impotenz bei den betroffenen Männern erhöhen.
Folgende Ursachen für Potenzstörungen treten besonders häufig auf:
- Folge einer Prostata-OP: Eine Prostata Operation kann eine Impotenz zur Folge haben. Häufig ist dies der Fall nach einer radikalen Prostatektomie, bei der die Prostata zur Behandlung von Prostata-Krebs vollständig entfernt wird. Bei dem Eingriff können die Potenz-Nervenfasern im Umfeld der Prostata verletzt oder durchtrennt werden. Eine Erektion ist dann nicht möglich oder diese kann nicht aufrecht erhalten werden.
- Neurologische Erkrankungen: Sogenannte „neurogene Erektionsstörungen“ können durch Nervenschädigungen infolge von Schlaganfall, Hirnverletzungen, Morbus Parkinson, Paraplegie/Tetraplegie, Bandscheibenproblemen, Spinalkanalstenose oder einem unzureichend behandelten Diabetes mellitus ausgelöst werden. Die Störung sorgt dafür, dass die für die Erektion notwendigen Reize nicht oder nicht korrekt über die Nerven-Stränge weitergeleitet werden.
- Testosteronmangel: Testosteron ist ein wichtiges männliches Geschlechtshormon. Produziert der Körper nicht genügend Testosteron oder haben betroffene Männer aufgrund von Erkrankungen, Medikamenten oder einem ungesunden Lebensstil zu wenig Testosteron im Körper, kommt es zum Testosteronmangel. Dieser ist eine der häufigsten Ursachen für eine erektile Dysfunktion. Ein Testosteronmangel muss sicher durch einen spezialisierten Arzt für Männergesundheit diagnostiziert werden – durch ein Patientengespräch, eine körperliche Untersuchung und die Bestimmung des Testosteronwertes im Blut.
- Weitere körperliche Ursachen: Gefässerkrankungen wie Arteriosklerose können ebenfalls Ursache für eine Erektionsstörung sein. Damit der Penis erigiert, ist der Einstrom von Blut in die Schwellkörper entscheidend. Haben sich Ablagerungen an den Wänden der Arterien gebildet, gelangt nicht mehr genug Blut innerhalb kurzer Zeit in die Schwellkörper. Die Folge: Der Penis erigiert nicht oder nicht ausreichend. Umgekehrt können Potenzstörungen auch ein Indikator für eine unentdeckte Erkrankung der Blutgefässe sein, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall einhergeht.
- Medikamente: Eine erektile Dysfunktion kann infolge der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. Dazu zählen beispielsweise Mittel gegen Bluthochdruck, Antidiabetika, Antidepressiva, Medikamente mit angstlösender oder beruhigender Wirkung, Diuretika (Entwässerungsmittel), manche Herzmedikamente oder bestimmte Prostatamedikamente („5alpha-Reduktase-Hemmer“).
- Lebensstil: Ein ungesunder Lebensstil kann zur Entstehung von Potenzproblemen beitragen. Rauchen, übermässiger Konsum von Alkohol, Bewegungsmangel und Übergewicht können eine Impotenz begünstigen.
- Psychische Ursachen: Ein hohes Mass an Stress, Überforderung, Versagensängste, psychische Erkrankungen oder Konflikte in der Partnerschaft können ebenfalls eine Störung der Sexualfunktion auslösen. Da die Erektionsstörung betroffene Männer oft seelisch sehr belastet, beginnt so in vielen Fällen ein Teufelskreis.
Unabhängig davon, ob eine körperlich oder psychisch bedingte Erektionsstörung vorliegt, sollten Betroffene nicht lange zögern und sich rasch Hilfe suchen. Denn: Meist ist eine Störung der Sexualfunktion nicht dauerhaft und kann gut behandelt werden.
Hilfe bei Impotenz – was tun?
Störungen der Erektionsfähigkeit sind für die betroffenen Männer – aber auch für ihre Partnerin bzw. ihren Partner – oftmals sehr belastend. Betroffene sollten daher die Ursachen für die Erektionsstörungen abklären lassen und frühzeitig eine geeignete Behandlung beginnen. Der erste Weg eines Mannes, der Veränderungen seiner Sexualfunktion bemerkt, sollte daher immer zum Urologen führen. Der Arzt kann feststellen, wo die Ursachen für die erektile Dysfunktion liegen und welche Massnahmen geeignet sind, um diese zu beheben.
Oftmals geht eine Impotenz mit weiteren Störungen einher, beispielsweise mit einer Inkontinenz (unfreiwilliger Verlust von Urin). Auch hierfür ist der Urologe der richtige Ansprechpartner. In vielen Fällen können sowohl die Kontinenz- als auch die Erektionsprobleme behoben werden.
Methoden zur Diagnose und Behandlung von Erektionsstörungen
Erektionsstörungen lassen sich in der Regel gut behandeln. Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese in Form eines ausführlichen Patientengesprächs. In diesem befragt der Arzt den Mann beispielsweise zu seiner medizinischen Vorgeschichte, dem aktuellen Gesundheitszustand, eventuell vorangegangenen Operationen und eingenommenen Medikamenten. Eine offene Kommunikation zwischen Patient und Arzt ist während des Diagnoseprozesses von entscheidender Bedeutung. Im Anschluss führt der Urologe eine Reihe von körperlichen Untersuchungen durch, um die Ursachen der erektilen Dysfunktion zu identifizieren.
Abhängig von den Diagnose-Ergebnissen und den individuellen Bedürfnissen des Patienten erarbeitet der Arzt ein individuell zugeschnittenes Konzept zur Behandlung. Ziel ist es, die Erektionsstörungen zu beheben oder Hinweise zu geeigneten Hilfsmitteln zum Erreichen und Aufrechterhalten einer Erektion zu geben. In Betracht kommen nicht-medikamentöse Behandlungsansätze, eine medikamentöse Therapie, der Einsatz mechanischer Hilfsmittel oder operative Verfahren.
Spezialsprechstunde Erektionsstörungen und Impotenz
Die Spezialsprechstunde zu Erektionsstörungen führt Prof. Dr. med. André Reitz durch. Im Anschluss an ein ausführliches Patientengespräch, das die Partnerin bzw. der Partner gern begleiten darf, führt der Arzt eine Reihe von Untersuchungen durch, um die Ursache der Impotenz festzustellen.
- Ausführliches Patientengespräch
- Standardisierte Fragenbögen
- Laboruntersuchungen (PSA, Testosteron)
- Urologische und neurologische Untersuchung der sensiblen und motorischen Beckennerven und der Beckenreflexe
- Ultraschall des Genitalsystems
- Pharmakologischer Schwellkörpertest in Verbindung mit einer speziellen Ultraschall-Methode (Duplexsonographie)
- Erarbeitung eines individuellen Konzeptes zur Rehabilitation der Erektionsfähigkeit/Potenz einschliesslich Beratung zu Hilfsmitteln
Basierend auf den Ergebnissen und den individuellen Voraussetzungen des Patienten legt der Arzt ein geeignetes Behandlungskonzept zur Rehabilitation der erektilen Funktion fest.
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Konservative Therapieoptionen
Um Erektionsstörungen zu behandeln, stehen eine Reihe konservativer – also nicht-operativer – Verfahren zur Verfügung. Abhängig von den Ursachen können folgende bewährte Behandlungsansätze Hilfe bei Impotenz bieten:
- Veränderung des Lebensstils: Eine gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung und körperliche Aktivität sowie der Verzicht auf Tabak und übermässigen Alkoholkonsum können die erektile Funktion positiv beeinflussen. Gleichzeitig minimiert ein gesunder Lebensstil die Risikofaktoren für eine Störung der Sexualfunktion.
- Medikamentöse Therapie: Medikamente der Gruppe Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer) werden nach Bedarf eingesetzt, um die Durchblutung des Penis zu erhöhen. Sexuelle Stimulation in Kombination mit dem PDE-5-Hemmer löst dann eine Erektion aus. PDE-5-Hemmer können verschiedene Wirkstoffe enthalten, bspw. Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil. Diese Medikamente dürfen allerdings nicht zusammen mit Blutdruck-Senkern oder bei einer bestehenden Herz-Erkrankung angewendet werden.
- Hormonersatztherapie: Ist ein Testosteronmangel (Hypogonadismus) durch einen spezialisierten Arzt sicher diagnostiziert, kann eine Hormonersatztherapie zur Behandlung der Erektionsstörungen sinnvoll sein. Wichtig ist, dass eine Testosteron-Substitutionstherapie (TRT) ausschliesslich nach einer ausführlichen Beratung durch einen Facharzt für Männergesundheit durchgeführt wird. Männer sollten niemals eigeninitiativ Hormon-Präparate bestellen, um ihre Potenzprobleme zu beheben. Ist ein Testosteronmangel nachgewiesen, kann die Testosteronersatztherapie über ein Gel, das auf die Haut aufgetragen wird, oder über Muskelinjektionen durchgeführt werden.
- Schwellkörper-Injektion: Kommt die Einnahme von Medikamenten aufgrund von Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten nicht in Betracht oder treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, kann eine Erektion durch eine Schwellkörper-Injektion ausgelöst werden. Bei dieser bewährten Methode wird ein Medikament (meist mit dem Wirkstoff Alprostadil) mittels einer sehr feinen Nadel direkt in den Schwellkörper des Penis’ injiziert. Die Erektion tritt wenige Minuten später auf. Der Urologe führt die ersten Injektionen durch, um die wirksame und sichere Dosis zu ermitteln und das Vorgehen detailliert zu erklären. Im Anschluss kann der Patient die Injektion selbstständig im Bedarfsfall durchführen.
- Mechanische Hilfsmittel: Eine wirksame Methode zur Erreichung einer Erektion ohne Medikamente oder Operation ist die Verwendung einer Vakuumpumpe, umgangssprachlich „Penispumpe“ genannt. Durch Anlegen einer Vakuumpumpe um den Penis wird Blut in den Penis gezogen, was eine Erektion ermöglichen kann. Ein elastischer Ring (Penisring) wird dann an der Peniswurzel platziert, um den Blutabfluss zu verlangsamen und die Erektion für die gewünschte Dauer aufrechtzuerhalten.
Operative Behandlungsmethoden
In fortgeschrittenen Fällen oder wenn die konservativen Behandlungsmethoden nicht wirksam sind, können dauerhafte Penisprothesen im Rahmen einer Operation implantiert werden. Diese ermöglichen auf mechanische Weise das Erigieren des Penis’. Es gibt zwei Arten von implantierbaren Penisprothesen:
- Die semirigide Prothese wird in den Schwellkörper eingepflanzt und für den Geschlechtsverkehr einfach hochgeklappt.
- Die hydraulische Prothese besteht aus drei miteinander verbundenen Komponenten: Silikon-Implantate, die in den Schwellkörper im Penis eingepflanzt werden, ein flüssigkeitsgefüllter Ballon und eine Pumpe. Vorm Geschlechtsverkehr betätigt der Mann die Pumpe, die im Hodensack eingesetzt ist. Diese pumpt die Flüssigkeit aus dem Ballon in die Silikonimplantate im Schwellkörper und der Penis richtet sich auf.
Die Fachärzte und Fachärztinnen in der Spezialsprechstunde im KontinenzZentrum in der Klinik Hirslanden Zürich beraten Sie gern, welche Behandlungsmethode in Ihrem individuellen Fall bei einer erektilen Dysfunktion am besten geeignet ist. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen zur Impotenz in Kombination mit Inkontinenz und zu neurogenen Erektionsstörungen sowie zur Männergesundheit und Prävention im Allgemeinen.
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Unser Zentrum (KontinenzZentrum Hirslanden in Zürich) ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr für Sie geöffnet. Vereinbaren Sie einen Termin per Telefon oder über unsere Online Terminvereinbarung.