Mischinkontinenz: Ursachen, Symptome und Therapie-Möglichkeiten
Eine Mischinkontinenz gilt bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr als die häufigste Form der Inkontinenz. Doch auch Männer können von dieser Art des unfreiwilligen Harnverlustes betroffen sein. Die Mischinkontinenz kann heutzutage in den meisten Fällen gut mit konservativen Methoden behandelt werden, ohne dass zwangsläufig eine Operation durchgeführt werden muss. Welche individuellen Abklärungs- und Therapie-Möglichkeiten es gibt, erläutern Ihnen unsere Fachärzte gern in einem persönlichen Beratungsgespräch im KontinenzZentrum Hirslanden.
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Definition, Symptome und Abklärung einer Mischinkontinenz
Per Definition vereint eine Mischinkontinenz Symptome anderer Formen der Harninkontinenz, nämlich der Dranginkontinenz und der Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz). Patientinnen und Patienten bemerken bei einer Mischinkontinenz sowohl Drangbeschwerden als auch einen unfreiwilligen Harnverlust bei körperlicher Belastung. Die Symptome gestalten sich dabei meist wie folgt:
Drangbeschwerden (Dranginkontinenz) Es tritt ein plötzlicher, starker Harndrang auf, der sich nicht zurückhalten lässt (imperativer Harndrang). Der Drang tritt fast „aus dem Nichts“ auf, unabhängig von Belastungen wie Husten oder Bewegungen. Häufiges Wasserlassen am Tage und in der Nacht zählen ebenfalls zu den Drangbeschwerden. Oftmals ist eine überempfindliche oder überaktive Blase die Ursache für diese Symptome. |
Belastungsbeschwerden (Belastungsinkontinenz) Es kommt zum Verlust von Urin zum Beispiel beim Husten, Niesen, Lachen, Heben von Lasten oder Treppensteigen. Ein Harndrang ist nicht vorhanden, die Inkontinenz tritt also ohne Vorankündigung auf. Die abgehende Urinmenge kann variieren zwischen wenigen Tropfen und größeren Mengen, je nach Schweregrad der Inkontinenz. Ursache ist oft eine Schwäche des Blasenschliessmuskels. |
Allgemein ist der Leidensdruck bei Frauen und Männern mit Mischinkontinenz grösser als bei alleiniger Belastungsinkontinenz oder Drangsymptomatik. Durch die Kombination der Beschwerden wächst für Betroffene auch der psychische Druck und verursacht so eine stärkere seelische und körperliche Belastung. Die Ausprägung beider Formen der Harninkontinenz kann individuell verschieden sein, so dass bei einigen Betroffenen die Drangbeschwerden überwiegen und bei anderen die Symptome der Belastungsinkontinenz. Man spricht von der „dominierenden Komponente“, die den individuellen Leidensdruck am stärksten bestimmt und an der sich auch die Behandlung massgeblich orientiert.
Stellen Sie bei sich einige der zuvor beschriebenen Symptome fest, sollten Sie unbedingt einen Termin bei einem unserer Spezialisten vereinbaren, um die Beschwerden abklären zu lassen. Der Arzt wird auf Basis der Diagnostik ein individuelles Therapiekonzept entwickeln, um die Kontinenz wiederherzustellen.
Warum sind Frauen häufiger betroffen als Männer?
Frauen leiden deutlich häufiger unter einer Mischinkontinenz als Männer. Vor allem ab dem 55. Lebensjahr nimmt die Zahl der Betroffenen dieser Inkontinenzform zu. Dabei ist bei Frauen die Belastungskomponente meist dominierend, während bei Männern im gleichen Alter oftmals die Dranginkontinenz stärker ausgeprägt ist.
Überwiegt bei der Patientin die Belastungskomponente, ist die Ursache häufig ein geschwächter Beckenboden bzw. eine Schwäche des Bindegewebes, beispielsweise nach einer Schwangerschaft, durch Übergewicht oder eine genetische Vorbelastung. Vor allem bei mehreren Schwangerschaften und durch den normalen Alterungsprozess kann die Kraft des Bindegewebes bei Frauen nachlassen. Ist das Bindegewebe durch eine Schwangerschaft oder altersbedingt geschwächt oder sehr stark beansprucht, kann es auch zu einer Blasen- oder Gebärmuttersenkung kommen, die eine Belastungs- bzw. Mischinkontinenz auslösen kann.
Überwiegt die Drang-Komponente, liegt die Ursache meist in einem überaktiven Blasenmuskel, also einer Überaktivität oder Überempfindlichkeit der Blase. Entweder fehlt die Hemmung der Nervenimpsulse und die Muskulatur zieht sich unkontrolliert krampfartig zusammen (überaktive Blase) oder die Nervenenden übermitteln dem Gehirn einen falsche Füllstand, wodurch schon bei geringer Blasenfüllung ein starker Harndrang ausgelöst wird (überempfindliche Blase). Östrogenmangel oder Blasenentzündungen können hier die Ursachen sein.
Wie wird eine Mischinkontinenz abgeklärt?
Die Abklärung der Ursachen und Symptome bei Mischinkontinenz umfasst meist folgende Basisuntersuchungen:
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Hinzu kommen weitergehende Untersuchungen der Ursachen und Beschwerden, wie beispielsweise: |
Auf der Grundlage dieser Informationen kann der spezialisierte Arzt die individuelle Diagnose stellen und die entsprechenden Schritte zur Behandlung der Mischinkontinenz festlegen.
Welche Therapie-Möglichkeiten stehen bei einer Mischinkontinenz zur Verfügung?
Konservative Therapie-Formen bei Mischinkontinenz
Die Therapie der Mischinkontinenz ist in erster Linie konservativ. Durch Anpassung des Verhaltens im Alltag kann häufig bereits eine deutliche Symptomreduktion erzielt werden. Eine Operation ist dann nur in Ausnahmefällen nötig.
Das Auftreten von Belastungs- und Drangbeschwerden kann oft schon durch folgende Massnahmen deutlich gemindert werden:
- Reduktion einer übermässigen Flüssigkeitszufuhr
- Gewichtsreduktion
- Reduktion oder Verzicht auf Kaffee, scharfe und saure Speisen, künstliche Süssstoffe und kohlensäurehaltige Getränke
- Darmregulation und Vermeidung einer Verstopfung
Darüber hinaus können moderne Medikamente bestehende Drangbeschwerden erheblich dämpfen. Eine lokale Anwendung von Hormonen in der Scheide kann gleichermassen eine Verbesserung von Belastungs- und Drangsymptomen bewirken. Ein Beckenbodentraining dient ebenso einer Verbesserung beider Komponenten der Mischinkontinenz. Gegebenenfalls kann das Training durch Hilfsmittel wie Biofeedback und funktionelle Stimulation des Beckenbodens unterstützt werden.
Operative Verfahren zur Behandlung einer Mischinkontinenz
Erzielen die konservativen Therapieverfahren nicht den gewünschten Erfolg oder kommen sie aus anderen Gründen (z.B. bestehende Krankheiten) nicht in Frage, können verschiedene Operationsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden. Diese umfassen zum Beispiel:
- Harnröhrenbänder
- Unterspritzung der Harnröhre mit einem Kunststoff-Gel
- Injektion von krampflösenden Medikamenten in die Blasenwand
- Sakrale Neuromodulation
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