Beschwerden bei Diabetes: Blasenentleerungsstörung und Inkontinenz
Warum Diabetes und Blasenschwäche häufig zusammen auftreten
Es gibt verschiedene Folgeerkrankungen von Diabetes. Die Blasenentleerungsstörung ist eine davon. Sie wird bei Diabetikern weitaus häufiger diagnostiziert als bei gesunden Menschen. Etwa 65 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen mit Diabetes mellitus sind von Beschwerden im unteren Harntrakt betroffen.
Diese entwickeln sich durch eine diabetische Schädigung des autonomen Nervensystems (Neuropathie) und können sich unterschiedlich äußern. Eine rechtzeitige gute Einstellung des Diabetes kann das Auftreten von Blasenproblemen vermeiden oder zumindest hinauszuzögern.
Warum Diabetes Blasenschwäche verursachen kann
Grundsätzlich können sowohl die Speicher- als die Entleerungsfunktion der Blase betroffen sein. Bei einer diabetischen neurogenen Blasenentleerungsstörung sind die Nerven geschädigt. Die Folgen:
- Nervenimpulse können nicht mehr richtig an das Gehirn weitergeleitet werden.
- Betroffene spüren nicht mehr, wann die Blase voll ist.
- Die Entleerung der Blase ist erschwert und unvollständig.
Eine durch Diabetes verursachte Neuropathie kann weiterhin dazu führen, dass die Harnblase nicht vollständig entleert wird. Das wiederum hat schwerwiegende Folgen: Der in der Blase verbleibende Restharn ist ein optimaler Nährboden für Keime und kann in chronischen Fällen ein Nierenversagen auslösen.
Verursacht Diabetes Inkontinenz?
Neben einem diabetischen Fuß und Sehstörungen ist für Patienten mit Diabetes eine Blasenentleerungsstörung eine häufige, wenn auch nicht sehr stark thematisierte Folgeerkrankung. Probleme im Harntrakt können unterschiedliche Symptome hervorrufen, nicht immer ruft Diabetes Inkontinenz hervor.
Blasenschwäche betrifft nicht nur ältere Patienten
Als Blasenschwäche werden verschiedene Formen der Blasenfunktionsstörung bezeichnet, beispielsweise häufiges Wasserlassen. Mit dieser Beschwerde haben nicht nur ältere Menschen zu kämpfen. Auch jüngere Patienten und sogar Kinder können unter einer Blasenschwäche leiden. Neben vermehrtem Harndrang werden auch andere Beschwerden als Blasenschwäche benannt. Welche Blasenentleerungsstörungen gibt es?
Folgeerkrankung bei Diabetes: Inkontinenz
Auch bei Diabetes ist Inkontinenz die Unfähigkeit, die Blasentätigkeit zu kontrollieren. Ungewollter Urinverlust stellt eine große Beeinträchtigung der Lebensqualität für die Betroffenen dar. Bei einer Belastungsinkontinenz ist ein Urinverlust bei anstrengenden Tätigkeiten symptomatisch. Beispielsweise verlieren Betroffene beim Sport oder beim schweren Heben Urin. Hier hilft Physiotherapie, die Funktionsfähigkeit der Blase wieder herzustellen. Die Dranginkontinenz hingegen zeichnet sich durch plötzlichen, heftigen Harndrang aus. Betroffene Menschen spüren plötzlich und ohne Vorwarnung einen kaum kontrollierbaren Harndrang.
Harnwegsinfekt bei Diabetes mellitus
Eine häufig auftretende Komplikation bei Diabetikern sind Blasenentzündungen. Diese treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Ein Grund dafür ist, dass die Harnröhre bei Frauen kürzer ist und deswegen leichter von Keimen besiedelt werden kann. Der Blutzuckerspiegel stellt eine weitere Ursache dar. Denn sind die Blutzuckerwerte über längere Zeit erhöht, führt dies zu einer schwächeren Immunabwehr, der Körper kann Infektionen weniger gut bekämpfen. Die wichtigste Maßnahme, um Entzündungen der Harnblase vorzubeugen, ist die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels. Auch können zur kurzfristigen Therapie Antibiotika eingesetzt werden.
Bei Diabetes Blasenentleerungsstörungen richtig behandeln
Beim Gang zum Arzt wird dieses Thema aus Angst und Scham oft nicht angesprochen. Dabei gibt es verschiedene Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, die auch im höheren Alter eine Verbesserung der Blasenfunktion wieder herstellen können.
- Für Diabetiker steht zunächst die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels im Vordergrund.
- Eine regelmäßige, jährliche Kontrolle des Urins auf Entzündungswerte ist essenziell.
- Im Rahmen der jährlichen Kontrolluntersuchung sollte auch eine Messung des Restharns erfolgen.
- Häufig kann durch den Einsatz von Physiotherapie die Blasenfunktion verbessert werden.
- Als konservative Therapie kann auch eine Selbstkatheterisierung, auch Selbstkatheterismus genannt, erfolgen.
- Auch kann eine Operation sinnvoll sein, wenn durch eine konservative Therapie keine Verbesserung der Symptomatik erzielt wird.
Darüber hinaus richtet sich die Therapie nach der Art der Blasenfunktionsstörung. Sollten Medikamente zum Einsatz kommen, müssen unbedingt Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Arzneien in der Neurourologie abgeklärt werden.
Diabetische Blasenbeschwerden sollten unbedingt durch einen Arzt abgeklärt und behandelt werden. Wir wissen, dass es für Betroffene nicht immer einfach ist, sich Hilfe zu holen. Unser Team im KontinenzZentrum Hirslanden zeichnet sich durch einen verständnisvollen, wertschätzenden Umgang mit Patienten und höchste Fachkompetenz aus. Lassen Sie unbedingt Ihre Beschwerden bei Diabetes (Inkontinenz, Blasenschwäche und Blasenentleerungsstörung) medizinisch abklären. Die Spezialisten in unserem Zentrum beraten Sie gern zu Ihren individuellen Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Informieren Sie sich jetzt
Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch, wir informieren Sie gerne über Ihre individuellen Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Tel. +41 44 387 29 10