Prostataentzündung erkennen und behandeln lassen
Eine Prostataentzündung (Prostatitis) ist eine häufig auftretende urologische Erkrankung, die für Unterleibsschmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen verantwortlich sein kann. Schätzungen zufolge sind etwa die Hälfte aller Männer im Laufe ihres Lebens von einer Prostatitis betroffen, jedoch wird das Krankheitsbild nach wie vor selten offen angesprochen. Im Folgenden möchten wir über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Prostataentzündung informieren und einen fundierten Überblick über die verschiedenen Therapiemethoden bei einer Entzündung der Vorsteherdrüse informieren.
Prostataentzündung: Symptome und Ursachen
„Prostatitis“ ist die Bezeichnung einer chronischen bakteriellen Infektion (von Bakterien verursacht) oder einer abakteriellen Entzündung der Prostata (nicht durch Bakterien verursacht). Man spricht daher auch von einer „Prostataentzündung“.
Im ersteren Fall gelangen Bakterien über die Harnröhre in die Prostata. Oft handelt es sich dabei um die sogenannten „Darmkeime“, die ein Risiko darstellen und verschiedene Symptome hervorrufen können. Eine weitere Ursache für die Entzündung einer Prostata kann in einem verengten Blasenauslass aufgrund einer gutartigen Prostatavergrösserung liegen. Beim Wasserlassen ist es dann möglich, dass der Druck im unteren Harntrakt steigt. Dies begünstigt das Eindringen von Bakterien in die Vorsteherdrüse.
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Arten der Prostatitis: Bakteriell vs. Abakteriell
Es sind recht selten Bakterien, die über die Harnwege - also beispielsweise durch die Harnröhre - in die Prostata gelangen und eine akute oder auch chronisch verlaufende „bakterielle Prostataentzündung“ verursachen.
Sehr viel häufiger ist der zweite Fall, die „chronische abakterielle Prostataentzündung“, die nicht durch Erreger bedingt ist und mit oder ohne Entzündungszeichen einhergehen kann. Hier sind dem Namen nach also keine Bakterien für die Erkrankung verantwortlich.
Stattdessen kann die Prostatitis durch Entleerungsstörungen der Blase bzw. durch prostatischen Rückfluss entstehen. Das bedeutet, dass Urin in die Prostata gelangt, was das Risiko von Prostataentzündungen und Prostatasteinen erhöht
Oft lässt sich keine eindeutige Ursache dieser Erkrankung feststellen. Druckgefühl im Dammbereich, Schmerzen im Unterbauch, auch Schmerzen im unteren Rücken, oder Beschwerden beim Wasserlassen können Symptome sein. Bei einer Infektion mit Bakterien kann zusätzlich zu den Schmerzen Fieber auftreten. Bei einer bakteriellen Prostataentzündung werden Antibiotika, bei anderen Ursachen sogenannte Alphablocker und entzündungshemmende Mittel zur Behandlung eingesetzt.
Wie entsteht in der Prostata eine Entzündung?
Beide Arten der Prostatitis können noch einmal in zwei Untergruppen unterteilt werden:
- Die beiden Formen der bakteriellen Prostatitis unterscheiden sich anhand ihrer Entwicklung: Bei einer plötzlich auftretenden Entzündung ist von einer akuten Prostatitis die Rede. Eine sich langsam entwickelnde Krankheit dieser Art wird als chronische Prostataentzündung bezeichnet.
- Bei der abakteriellen Prostatitis unterscheidet man weniger zwischen einer akuten und einer chronischen Entzündung, sondern viel mehr das entzündliche und nicht-entzündliche chronische Schmerzsyndrom des Beckens.
Das nicht-entzündliche Beckenschmerzsyndrom: Ein Sonderfall ohne bakterielle Ursachen
Das nicht-entzündliche Beckenschmerzsyndrom ist noch einmal ein Sonderfall und wird häufig als chronische abakterielle Prostatitis bezeichnet und hat andere Ursachen als die entzündliche Form dieser Erkrankung. Hier gibt es gar keine organischen Ursachen und keine Entzündung der Prostata. Stattdessen werden durch Stress, Ängste o. Ä. verursachte Muskelverspannungen im Becken für die Symptome verantwortlich gemacht, die denen einer Prostataentzündung sehr stark ähneln. Das chronische Beckenschmerzsyndrom ist jedoch wesentlich häufiger und wird auch als chronische abakterielle Prostatitis bezeichnet, da hier keine Bakterien die Ursache sind.
Die Beschwerden ähneln denen der bakteriellen Form, jedoch ohne akute Infektion. Typische Symptome umfassen ein Druckgefühl, Schmerzen beim Wasserlassen und Erektionsstörungen. Die Therapie umfasst schmerzlindernde und entzündungshemmende Mittel sowie Massnahmen zur Entspannung der Beckenmuskulatur.
Prostata-Schmerzen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Prostata-Schmerzen können bei Männern akut auftreten oder chronisch verlaufen und verschiedene Ursachen haben. Oft steckt eine bakterielle Prostatitis dahinter, bei der Bakterien über die Harnwege in die Prostata gelangen und eine Infektion auslösen. Diese akute Form führt oft zu starken Schmerzen im Unterbauch und im Bereich der Blase und geht mit Fieber, Blut im Urin, häufigem Harndrang sowie brennenden Schmerzen beim Wasserlassen einher. Zur Behandlung einer solchen schmerzenden Prostataentzündung werden Antibiotika eingesetzt, um die Erreger zu bekämpfen.
Häufig zeigt sich diese Symptome durch Schmerzen in der Vorsteherdrüse. Folgende Begleiterscheinungen sind ebenfalls charakteristisch für die Prostatitis:
- Fieber
- Übelkeit
- Muskelbeschwerden
- Brennen beim Wasserlassen
- Häufiger Harndrang, aber nur eine geringe Entleerung
- Lästiges Druckgefühl im Unterbauch
- Rückenschmerzen
- Schmerzen bei der Ejakulation
- Erektile Dysfunktion (Erektionsstörung)
- Schmerzen in den Gelenken
Welche Form der Prostatitis liegt vor?
Welche Art der Krankheit genau vorliegt, kann ein spezialisierter Arzt diagnostizieren. Der richtige Ansprechpartner dafür ist der Urologe: Er kann feststellen, wo mögliche schmerzhafte Symptome (z. B. in der Harnröhre) ihren Ursprung haben.
Die Diagnose der akuten bakteriellen Entzündung der Prostata erfolgt mithilfe einer Tastuntersuchung vom Enddarm an, einer Ultraschalluntersuchung sowie einer Urin- und Blutentnahme. Bei der Tastuntersuchung kann mit dem Finger durch den Enddarm die Prostata überprüft werden, die bei einer Entzündung unter dem Druck schmerzt. Die Überprüfung des Harns zeigt, ob darin weisse Blutkörperchen und Bakterien enthalten sind. Mithilfe des Ultraschalls lässt sich herausfinden, ob sich Blut oder Eiter in der Vorsteherdrüse befindet.
Die abakterielle Form der Prostatitis ist hingegen etwas schwerer festzustellen. Die üblichen Diagnoseansätze bieten nur bedingt Ergebnisse. Stattdessen untersucht der Arzt die Prostataflüssigkeit und das Sperma auf Entzündungszeichen, Blut und Bakterien. Bleibt auch dieser Befund ohne Resultate, ist eine eingehende organische Untersuchung vonnöten.
Tipp
Regelmässige Arztbesuche für Routineuntersuchungen sind auf jeden Fall empfehlenswert, um auch andere gesundheitsgefährdende Möglichkeiten auszuschliessen.
Entzündung der Prostata: Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Je nachdem, worin der Ursprung der Erkrankung liegt, fällt die Therapie aus. Bei einer akuten und chronischen bakteriellen Prostataentzündung verordnet der Arzt in aller Regel entsprechende Antibiotika in Kombination mit allgemeinen Massnahmen wie Bettruhe, vermehrtes Trinken um den Harn zu reinigen u. Ä. Im schwersten Fall muss bei einer wiederkehrenden Entzündung durch eine Prostata-Operation das entzündete Gewebe entfernt werden.
Die Behandlung der sehr viel häufiger auftretenden abakteriellen Prostataentzündung erweist sich dagegen als komplizierter. Da der Ursprung der Prostatitis hier oftmals im Dunkeln liegt, gibt es keine Standardlösung. Zum Einsatz kommen aber häufig:
- Alphablocker, um den Urinfluss zu verbessern
- Allopurinol als Bestandteil der sogenannten Thermotherapie
- pflanzliche Medikamente wie Kürbiskerne, welche die Beschwerden lindern können
Bei dem nicht-entzündlichen Schmerzsyndrom des Beckens liegt der Fokus darauf, die seelischen Beschwerden des Betroffenen zu lösen. Therapeutische Gespräche sind daher eine häufige Empfehlung bei dem Syndrom, genauso wie Massnahmen, welche das Auftreten von körperlichen Symptome des Beckenschmerzsyndrom lindern sollen. Beispiele sind Entspannungsübungen für die verkrampften Muskeln oder auch Wärmeanwendungen.
So beugen Sie Entzündungen der Prostata vor
Die Schmerzen, die von einer Prostata mit Entzündung ausgehen, lassen Betroffene oftmals den Vorsatz schliessen, eine solche künftig zu vermeiden. Tatsächlich gibt es einige vorbeugende Massnahmen, die das Risiko einer Prostatitis und einhergehenden Prostata-Schmerzen womöglich vorbeugen.
Wichtige Präventiv-Massnahmen gegen Prostataentzündung sind daher:
- Eine regelmässige Blasenentleerung bei Harndrang ist förderlich.
- Ausreichendes Trinken spült Keime aus der Blase und den Harnwegen und beugt Infekten vor.
- Betroffene sollten sich bei akuten Beschwerden warmhalten und direkten Kälteeinfluss, z.B. durch Sitzen auf kalter Unterlage meiden.
- Auftretende Harnwegsinfekte sollten möglichst frühzeitig behandelt werden.
Wenn die Vorsteherdrüse Beschwerden verursacht
Zusammengefasst sind die Schwere und die Art der Infektion in Form einer Prostataentzündung (chronische oder akute Krankheit, ob bakterielle oder abakterielle Art) zwei Kriterien, die den Verlauf der Behandlung bestimmen. Prostata-Schmerzen und andere mögliche Anzeichen sollte man nicht ignorieren, da eine schnellere Diagnose auch zu einer schnelleren Erholung führen kann.
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