DaVinci Operation: Roboterassistierte Rekonstruktion bei Senkungen im Becken
Nicht immer können Senkungsbeschwerden im Becken konservativ behandelt werden. In manchen Fällen ist ein operativer Eingriff erforderlich, um die Beschwerden einer Blasensenkung oder einer Gebärmuttersenkung bestmöglich zu therapieren. Die operative Behebung von Senkungszuständen der Harnblase, der Gebärmutter, des Scheidenendes oder von Darmanteilen kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:
- durch die Scheide
- über einen Schnitt im Unterbauch
- mit kleinen Bauchschnitten zur Bauchspiegelung
Die Bauchspiegelung nennt man in der Chirurgie aufgrund der kleinen Zugangswege auch Schlüsselloch-Methode oder Laparoskopie. Sie hat im Vergleich zu offenen Operationsmethoden viele Vorteile bei Senkungen der Blase, des Beckenbodens, des Darms oder der Gebärmutter.
Vorteile für die Patienten mit Organsenkungen
Laparoskopische Verfahren werden zunehmend mithilfe roboterunterstützter Operationssysteme durchgeführt, z. B. als DaVinci Operation mit dem DaVinci®-Roboter. Gegenüber den Operationsmethoden, bei denen das Operationsgebiet vollständig eröffnet wird, bringt diese Methode bedeutende Vorteile für den Patienten/die Patientin mit sich:
- meist geringerer Blutverlust
- meist weniger Schmerzmittel nach der Operation
- kürzerer Aufenthalt im Spital
- kleinere Narben
Da Vinci Operationssystem ermöglicht präzise Eingriffe
Die DaVinci Op Methode kann in chirurgischen Fachdisziplinen (wie z.B. der Urologie, Gynäkologie etc.) bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt werden. Neben der Behandlung von Senkungsbeschwerden im Becken kann der Arzt mithilfe eines Operationsroboters z. B. bei Prostatakrebs eine radikale Prostatektomie durchführen, bei der die komplette Prostata entfernt wird. Im Kontinenzzentrum Hirslanden wenden unsere Chirurgen die Methode vor allem in der Uro-Gynäkologie für Operationen bei Senkungen an.
Die roboterassistierten Systeme übertragen die Handbewegungen des Operateurs an einer Steuerungskonsole sehr präzise auf die Operationsinstrumente. Der Arzt kann mit dem Operationsroboter sehr viel kleinere und genauere Schnitte vornehmen. Gewebe und Nervenbahnen der Patientin werden so bestmöglich geschont. Ein roboterunterstütztes Operationssystem erlaubt die Drehung der Instrumente um 360 Grad und ermöglicht dadurch Schnitt- und Nahttechniken, die mit herkömmlicher Operationstechnik nicht auszuführen sind. Während des Eingriffs sieht der Arzt das Operationsgebiet in zehnfacher Vergrößerung mit einer hochauflösenden 3D-Kamera und verfügt dadurch über dreidimensionale Sicht. Dies hat eine verbesserte Tiefenwahrnehmung zur Folge. Dabei führt der Operationsroboter nur die Bewegungen aus, die der Chirurg vorgibt.
Wie läuft eine Senkungsoperation durch einen Urologen mit dem DaVinci®-Roboter ab?
Bei der Da Vinci Operation von Senkungszuständen im Becken führt der Operateur zunächst durch einen ersten Schnitt im Bereich des Bauchnabels eine kleine Führungshülse ein. Durch die Öffnung wird Kohlendioxid in die Bauchhöhle eingeleitet. So entsteht im Unterleib ein Hohlraum, der die Sicht auf die Organe verbessert. Durch weitere kleine Schnitte in der Bauchdecke schiebt der Arzt zusätzliche Führungshülsen. Die Arme des Robotersystems (mit Kamera und speziellen Instrumenten) werden auf die Führungshülsen aufgesetzt.
Im Verlauf der DaVinci Roboter Op eröffnet der Chirurg die Gewebsspalten zwischen der Scheide einerseits und der Blase und dem Enddarm andererseits. Dort wird ein synthetisches, netzartiges Gewebe eingenäht und an der Vorderkante des Kreuzbeins befestigt. Durch diese Unterstützung des Beckenbodens werden die gesenkten Organe an ihre ursprüngliche Position im Becken zurückverlagert. Die laparoskopische roboterassistierte Sakrokolpopexie erzielt, verglichen mit der offenen Operationsmethode, gleichwertige Operationsergebnisse. Gleichzeitig bringt sie durch die hochpräzisen Instrumente die Vorteile eines meist geringeren Blutverlust, geringerer Schmerzen, eines kürzeren Aufenthalt im Spital und kleinerer Narben mit sich.
Wichtige Informationen vor der Da Vinci Operation
Bitte informieren Sie den Operateur, welche Medikamente Sie einnehmen. Der behandelnde Arzt wird dann entscheiden, ob und wann diese Medikamente abgesetzt bzw. durch ein anderes Mittel ersetzt werden müssen; dazu gehören insbesondere blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar®, Aspirin®, Plavix®, Pradaxa®, Xarelto®) und, bei Diabetikern, metforminhaltige Medikamente.
Was sollten Sie nach einer Senkungsoperation beachten?
Nach einer Da Vinci Operation in der Uro-Gynäkologie sollten Patientinnen einige Verhaltensregeln berücksichtigen, um eine komplikationsfreie Wundheilung zu unterstützen.
- Schonen Sie sich etwa 2–3 Monate nach der Operation!
- Vermeiden Sie in dieser Zeit jegliche Überlastungen:
- Heben Sie nichts Schweres
- Bewegen Sie sich regelmäßig
- Reduzieren Sie wenn nötig Ihr Gewicht
- Trinken Sie viel, um die Blase gut zu spülen
- Sorgen Sie für einen normalen Stuhlgang durch ballaststoff- und faserreiche Kost.
- Verständigen Sie bei Beschwerden, wie z.B. bei Fieber, anhaltender Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder starken Blutungen, bitte sofort die Ärztin/den Arzt, auch wenn diese Beschwerden erst einige Tage nach dem Eingriff auftreten!
- Verzichten Sie bitte bis zur Nachuntersuchung auf Geschlechtsverkehr!
- Gehen Sie bitte zur Kontrolluntersuchung und führen Sie die ggf. verordnete Beckenbodengymnastik sehr regelmäßig durch.
Senkungszustände im Becken lassen sich mit der Da Vinci Operation präzise rekonstruieren. Im Vergleich zu offenen Operationsmethoden bietet die Operation mit einem Da Vinci Roboter viele Vorteile - für den Operateur und die Patientin gleichermaßen.
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