Blasenhalsinzision bei Blasenhalsstenose
Operative Eröffnung einer narbigen Blasenhalsverengung
Eine Blasenhalsverengung, Blasenhalsenge oder Blasenhalsstenose ist eine Verengung am Übergang von der Harnblase zur Prostata. Der Urin kann so nur erschwert aus der Blase abfliessen. Bei einer Blasenhalsenge ist der Harnstrahl abgeschwächt, auch weitere Beschwerden wie wiederkehrende Blasenentzündungen, Restharn in der Blase sowie Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen können auftreten.
Ist die Blasenhalsenge im Anfangsstadium überwiegend durch eine Muskelverkrampfung bedingt, können Medikamente wie Alpha-Blocker versucht werden.
Ist die Verengung fortgeschritten und überwiegend durch eine Vernarbung bedingt, so wird eine operative Eröffnung durchgeführt: Die Blasenhalsinzision.
Ursachen für eine Blasenhalsverengung
Eine Verengung des Blasenhalses ist ein häufiges Krankheitsbild in der Urologie und kann mehrere Ursachen haben:
- Verkrampfung der Muskulatur am Blasenhals
- Gutartige Prostatavergrösserung, wodurch das Prostatagewebe auf den Blasenhals drückt und die Harnröhre an dieser Stelle verengt
- Vernarbung aufgrund chronischer Entzündungen der Prostata
- Vernarbung in Folge operativer Eingriffe an der Prostata zur Behandlung eines benignen Prostatasyndroms (BPS) oder eines Prostatakarzinoms
- seltener: Angeborene Fehlbildung am Blasenhals oder mechanische Verletzung
Im Zuge einer Operation an der Prostata kann es zur vermehrten Narbenbildung am Übergang von Harnblase und Prostata kommen. Meistens tritt die Blasenhalsstenose bei Patienten nach einer radikalen Prostatektomie auf, bei der die Prostata zur Behandlung von Prostatakrebs vollständig entfernt wird. Auch bei transurethral durchgeführten Prostata-OPs – also Operationen, bei denen die Instrumente durch die Harnröhre geführt werden, um das innere Prostatagewebe abzutragen – kann in der Folge eine Blasenhalsverengung auftreten. Stellen Patienten nach der Prostata-OP die oben genannten Beschwerden fest, sind genaue urologische Untersuchungen sowie gegebenenfalls eine Operation zur Behandlung der Blasenhalsverengung notwendig.
Ablauf der Operation zur Behandlung einer Blasenhalsstenose
Der kurze Eingriff kann in Vollnarkose oder auch unter Spinalanästhesie erfolgen. Während dieser Prostata-Operation wird die Verengung mit Hilfe eines über die Harnröhre eingeführten optischen Instrumentes und eines elektrischen Häkchens eingeschnitten (Blasenhalsinzision) oder mit einer elektrischen Schlinge das gesamte narbige Gewebe als Blasenhalsrekonstruktion abgetragen. Blutungen aus eröffneten Gefässen werden mit elektrischem Strom gestillt. Nach dem Eingriff wird ein Dauerkatheter eingelegt und danach für drei bis fünf Tage belassen. Nach Entfernung des Katheters ist die Blasenentleerung wieder ungestört und mit gutem Harnstrahl möglich.
Durchführung der Blasenhalsrekonstruktion mit der Da Vinci Methode
DieBlasenhalsrekonstruktion wird normalerweise als offene Harnröhren-Operation durchgeführt. Hier kann auch die moderne minimal-invasive Da Vinci Methode zum Einsatz kommen. Bei der sogenannten „laparoskopischen roboterassistierten Operation“ wird der Eingriff per Bauchspiegelung und mit Unterstützung des Operationsroboters Da Vinci durchgeführt. Durch wenige kleine Hautschnitte auf Höhe des Bauchnabels werden die Operationsinstrumente eingeführt. Der Operationsroboter Da Vinci überträgt die Bewegungen des Operateurs äusserst präzise auf die Instrumente. Eine hochauflösende Kamera bietet dem Arzt zudem eine detaillierte 3D-Ansicht des Operationsfeldes. Dadurch kann er viel kleinere und genauere Schnitte vornehmen. Die Vorteile dieser Methode sind unter anderem ein geringerer Blutverlust, die bestmögliche Schonung von Nerven und Gewebe des Patienten sowie ein verkürzter Heilungsprozess durch den schonenden Zugang zu Harnröhre, Harnblase und Prostata.
Welche Operationsmethode angewendet werden kann, hängt von den individuellen Voraussetzungen eines Patienten sowie den Ursachen und dem Fortschritt der Blasenhalsstenose ab. Der behandelnde Arzt wird vor dem möglichen Eingriff alle Therapiemöglichkeiten, deren Erfolgsaussichten sowie mögliche Risiken in einem umfassenden Beratungsgespräch mit dem Patienten abklären. Sie vermuten eine bestehende Blasenhalsverengung? Die Fachärzte und Fachärztinnen in unserem KontinenzZentrum Hirslanden in Zürich informieren Sie gern über Ihre individuellen Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Informieren Sie sich über die Blasenhalsinzision und weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenhalsstenose
Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch! Wir informieren Sie gerne über mögliche Diagnose- und Behandlungsmethoden bei Blasenhalsverengung sowie zur Blasenhalsinzision und der Blasenhalsrekonstruktion. Sie erreichen unser Zentrum (KontinenzZentrum Hirslanden) in Zürich telefonisch unter +41 44 387 29 10. Unsere Klinik ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr geöffnet. Nutzen Sie auch unsere Online-Terminvereinbarung!