Harnuntersuchung
Laboruntersuchung bei Blaseninfektion oder Blut im Urin
Vor einer neurourologischen Untersuchung wird der Urin im Labor untersucht, um eine Fehlinterpretation durch eine Blasenentzündung zu vermeiden. Mit der Bestimmung des pH-Werts kann der Untersucher erkennen, ob ein saurer, neutraler oder basischer Harn vorliegt.
Finden sich allein rote Blutkörperchen im Urin, so kann dies auf einen Tumor im Harntrakt hinweisen. In diesem Fall sind immer weitere Untersuchungen notwendig. Findet sich Zucker im Urin, so kann das auf einen Diabetes mellitus hinweisen, auch hier ist eine weitere Abklärung ratsam. Zeigt der Urintest Eiweißpuren an, so kann eine Erkrankung der Nieren vorliegen.
Der Hauptgrund für das Anfertigen eines Urintests ist jedoch der Verdacht auf eine Blasenentzündung. Wichtige Parameter hierfür sind der Nitrit-Test und die Anzahl weißer Blutkörperchen im Urin. Liegt keine Harnwegsinfektion vor, ist der Test auf Nitrit negativ, und es werden keine weißen Blutkörperchen im Urin gefunden. Normalerweise findet sich im Urin die chemische Verbindung Nitrat, ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, das über die Nieren in den Harn ausgeschieden wird.
Ist es Bakterien gelungen in den Harntrakt einzudringen, so können einige Bakterienarten die Verbindung Nitrat zu Nitrit umbauen. So kann das Vorhandensein von Nitrit im Urin, indirekt auch Bakterien im Harn nachweisen. Bakterien im Urin allein sind noch keine Blasenentzündung. Erst die Abwehrreaktion des Körpers auf die Bakterien lässt eine Entzündung in Gang kommen. So werden aus der Blasenwand weiße Blutkörperchen in den Urin entsandt, die dort die Bakterien bekämpfen sollen.
Zusammen betrachtet sind der Nachweis von weißen Blutkörperchen und Nitrit im Urin ein starker Hinweis auf das Vorliegen einer Blasenentzündung und sollten weitere Untersuchungen des Urin nach sich ziehen.