Beckenbodenübungen stärken Bindegewebe, Blase und Harnröhre
"Beckenbodentraining ist bei einer Harninkontinenz immer ein Versuch wert – sowohl bei der Belastungsinkontinenz als auch bei der Dranginkontinenz", sagt Prof. Ursula Peschers, Frauenärztin und Koordinatorin des Bayerischen Beckenbodenzentrums im Isarklinikum München, Mitglied im Expertenrat der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e. V. und Partnerärztin im KontinenzZentrum Hirslanden in Zürich
"Ein gekräftigter Beckenboden kann ein schwaches Bindegewebe oder gedehnte Bänder in vielen Fällen so gut kompensieren und die Muskulatur des Blasenschließmuskels so trainieren, dass sich die Inkontinenz oft deutlich verbessert."
Beckenbodentraining ist nicht nur An- und Entspannen
Die Expertin rät, Beckenbodentraining unter professioneller Anleitung zu erlernen. "So ist das Training nicht nur auf die individuellen Bedürfnisse angepasst. Die Betroffenen haben zudem die direkte Rückmeldung, ob sie die Übungen richtig ausführen. Man kann einiges falsch machen – was sich ungünstig auf die Harninkontinenz auswirken kann", sagt Peschers. "Aus meiner Erfahrung profitiert etwa die Hälfte der Frauen mit Inkontinenz von regelmäßigem Training."
Wie einen spezialisierten Physiotherapeuten für gezieltes Beckenbodentraining finden?
Frauen, aber auch Männer, mit Blasenschwäche sollten nicht zögern, einen Arzt zu kontaktieren, der Ihnen dafür eine Physiotherapieverordnung ausstellen kann. Bei Frauen ist es in der Regel zuerst der Gynäkologe oder auch ein auf Urologie der Frau spezialisierter Urologe, bei Männern der Urologe. Die Krankenkassen übernehmen dann die Kosten für die spezielle Physiotherapie für den Beckenboden. Idealerweise wird ein auf Beckenboden spezialisierter Physiotherapeut/in ausgewählt, der Mitglied von Pelvisuisse ist. So kann ein individuell auf die persönliche Situation eines jeden Patienten zugeschnittenes Training konzipiert werden.
Weitere Informationen zum Thema Beckenboden finden Sie auf der KontinenzZentrum Hirslanden Zürich Website direkt hier.