Phytotherapeutika helfen bei Zystitis
Bei leichten Blasenentzündungen gibt es laut Dr. med. Dorothee Struck, Frauenärztin aus Kiel eine gute Alternative: Phytotherapeutika. Dies sind pflanzlichen Wirkstoffe mit Eigenschaften, die das bakterielle Wachstum in der Blase hemmen.
Nach den offiziellen Guidelines sind Antibiotika die erste Wahl bei Harnwegsinfekten. Frau Dr. med. Dorothee Struck berichtet jedoch an der Schweizerischen Jahrestagung für Phyotherapie von alternativen phytotherapeutischen Methoden, die für Frauen mit häufigen Blasenentzündungen zu empfehlen sind, sofern die Nieren nicht betroffen sind.
Nicht jeder Blasentee im Supermarkt hat die gewünschte Wirkung, die richtige Auswahl der Wirkstoffe in entsprechender Qualität und Dosierung ist essentiell für die erfolgreiche Bekämpfung des Harnwegsinfekts. Seit vielen Jahren werden Phytopräperate auf Basis der Senfölglykoside eingesetzt, diese weisen ein breites antibakterielles Wirkspektrum auf und gelten so als pflanzliches Antibiotikum Nummer 1. Zudem besitzen sie entzündungshemmende Eigenschaften und erzielen so eine rasche Linderung der Beschwerden, so Dr. Struck.
In Deutschland ist bereits seit über 50 Jahren ein solches Arzneimittel apothekenpflichtig erhältlich, dass sogar für Kinder zugelassen ist: Angocin Anti-Infekt auf Basis der Kapuzinerkresse und der Meerrettichwurzel. Die antibakterielle Wirkung ist laut Hersteller in vitro und klinisch belegt, nicht nur für akute Harnwegsinfekte, sondern auch für Sinusitis und Bronchitis sowie als Vorbeugung bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen. Diese Medikament kann in Schweizer Apotheken bestellt werden, auch wenn es hier nicht zugelassen ist. Zu beachten ist hier, dass bei langfristigem Gebrauch die Magen-Darm-Schleimhaut empfindlich reagieren kann, insbesondere, wenn es auf nüchternen Magen eingenommen wird. (Quelle: Ars Medici 6_2018 S.224 ff)