Hilfe bei neurogener Blase

Urodynamik, Neurostimulation, Blasenschrittmacher und Injektionen können helfen

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Sakrale Neuromodulation per Blasenschrittmacher

Bei Inkontinenz, Harnverhaltung und Beckenschmerz

Harnblase und Schliessmuskel werden von Nervenbahnen gesteuert, die ihren Ursprung in Nervenzentren im Rückenmark und im Gehirn haben. Nervenstränge des vegetativen Nervensystems steuern die Blase und den inneren Harnröhrenschließmuskel, diese vegetativen Nervenfunktionen sind durch uns nur zum Teil willentlich beeinflussbar. Der äußere Harnröhrenschließmuskel hingegen wird aktiv gesteuert und kann willkürlich zur Blasenentleerung geöffnet und danach wieder wasserdicht verschlossen werden. Vegetative und willkürlich steuerbare Nervenbahnen agieren eng verzahnt und sind durch eine Reihe von Reflexbögen verbunden.

Mithilfe dieser Reflexe kann der Gesunde die Blasenentleerung steuern und seinem Alltagsleben anpassen. Ist diese feine Steuerung jedoch gestört, so sind oft Kontrolle und Funktion des Harntraktes gestört. Prinzipiell sind es zwei Zustände, die daraus resultieren können: eine Harninkontinenz oder das Gegenteil, eine nicht funktionierende Entleerung der Blase.

Abb.: Komplett implantierbares System zur Stimulation der Blasenerven (Medtronic InterStim®)
(1) Kreuzbein, (2) Elektrode am 3. Kreuzbeinnerv, (3) Neuromodulator, unter die Haut implantiert

Informieren Sie sich zu sakraler Neurostimulation durch Blasenschrittmacher

Sind Sie von einer Blasenfunktionsstörung betroffen und möchten sich über Therapiemöglichkeiten wie die sakrale Neuromodulation (Blasenschrittmacher) informieren? Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch. Unsere Experten und Expertinnen informieren Sie über Ihre individuellen Behandlungsmöglichkeiten.

Sie erreichen unser KontinenzZentrum in Hirslanden, Zürich, per Telefon oder E-Mail. Nutzen Sie auch unsere praktische Online-Terminvereinbarung.

Wirkungsweise der sakralen Neuromodulation bei Störungen der Blase

Bei der sakralen Neuromodulation (SNM) werden durch eine elektrische Stimulation feine Nervenbahnen angeregt. Dadurch sollen jene Reflexe wiederhergestellt werden, die zur korrekten Funktion von Harnblase und Schliessmuskel notwendig sind. Durch Elektroden werden bestimmte Nervenbahnen der Kreuzbeinnerven stimuliert, denn dort bündeln sich die Nervenbahnen und Reflexe des Harntraktes. Da die Stimulation eine modulierende Wirkung auf die Reflexbahnen hat, lässt sich damit eine Reihe unterschiedlicher Störungen der Blasenfunktion behandeln. Das Verfahren hilft so gleichermassen Patienten mit überaktiver wie mit schlaffer Blase. Bei Funktionsstörungen des Darms kann zudem ein Darmschrittmacher nach demselben Prinzip implantiert werden.

Anwendungsfälle für Blasenschrittmacher

Die sakrale Neuromodulation (SNM) bzw. ein „Blasenschrittmacher“ ist eine minimalinvasive Therapieoption zur Behandlung neurogener und nicht-neurogener Blasenfunktionsstörungen, insbesondere bei therapieresistenter Dranginkontinenz und Harnretention. Sie basiert auf der elektrischen Stimulation des Sakralnervs, um die gestörte Blasenkontrolle zu verbessern. Bei neurogenen Blasenstörungen, beispielsweise durch Multiple Sklerose (MS) oder Rückenmarksverletzungen, kann der Blasenschrittmacher helfen, die Harnspeicherung und -entleerung zu regulieren. Auch bei nicht-neurogenen Ursachen, wie überaktiver Blase oder chronischer Harnretention unbekannter Ursache, zeigt die Methode gute Erfolge. Die Therapie erfordert eine zweiphasige Implantation, wobei zunächst die Wirksamkeit in einer Testphase überprüft wird, bevor das permanente Implantat eingesetzt wird.

Ablauf einer sakralen Neuromodulations-Operation

Um die Beschwerden am Becken oder Störungen der Blase zu beheben, kann die Aktivität des Harnröhrenschliessmuskels mithilfe eines Blasenschrittmachers modelliert werden. Es werden feine Elektroden durch die Haut auf den Kreuzbeinnerven im kleinen Becken platziert und mit einem batteriebetriebenen Stimulator verbunden. Vor der Blasenschrittmacher-OP werden in einer Testphase von einigen Tagen die Nerven stimuliert und der Erfolg durch den Arzt oder die Ärztin ermittelt. Profitiert der Patient von der Stimulation, kann das Stimulationssystem vollständig implantiert werden.

Beckenbodenschrittmacher / Blasenschrittmacher: Vor- und Nachteile der OP

Patienten gewinnen in der Regel viel Lebensqualität zurück, wenn ein Blasenschrittmacher implantiert wird. Wie bei anderen operativen Eingriffen kann es auch bei der Implantation des Stimulators zu Schwellungen, Schmerzen oder Infektionen kommen. Je nach verwendetem Modell (aufladbar oder aufladefrei) können nach einigen Jahren kleine Eingriffe nötig sein, um die verbaute Batterie auszutauschen. Unsere Experten beraten Sie gerne persönlich zu allen Aspekten einer sakralen Neuromodulation per Blasenschrittmacher.

Vorteile:

  • Alternative für Patienten, bei denen konservative Behandlungsmethoden nicht geholfen haben oder Nebenwirkungen von Medikamenten den Behandlungseffekt überwiegen
  • Testphase vor Operation gewährt Patienten zusätzliche Entscheidungshilfe
  • Reversible Therapie: Das Gerät kann von Ihrem Arzt abgeschaltet oder entfernt werden

Nachteile:

  • Unter Umständen kann die Blase unerwünschte Funktionsänderungen aufweisen, die durch eine Änderung der Programmierung am Gerät, medikamentös oder operativ behoben werden können
  • Wechselwirkungen mit anderen Geräten im Körper oder zur Diagnostik (beispielsweise MRT)

Informieren Sie sich zu sakraler Neurostimulation (SNM)

Sind Sie von einer Blasenfunktionsstörung betroffen und möchten sich über Therapiemöglichkeiten wie die sakrale Neuromodulation per Blasenschrittmacher informieren? Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch. Unsere Experten und Expertinnen informieren Sie über Ihre individuellen Behandlungsmöglichkeiten.

Sie erreichen unser KontinenzZentrum in Hirslanden, Zürich, per Telefon oder E-Mail. Nutzen Sie auch unsere praktische Online-Terminvereinbarung.

Weitere Behandlungsoptionen bei Inkontinenz

Als Experten für Inkontinenz und Neurourologie besprechen unsere Ärzte und Ärztinnen die am besten geeigneten Behandlungsmethoden mit allen Patienten individuell. Im Fall von Blasenfunktionsstörungen können je nach Ursache und Krankheitsverlauf Injektionen, Geräte zur Neurostimulation oder Prothesen zur operativen Behandlung infrage kommen. Zu den Prothesen, die unsere Fachärzte und -ärztinnen verwenden, zählen:

Check up das Gesundheitsmagazin – Sendung "Inkontinenz"

Inkontinenz

Eine Harninkontinenz hat enorme Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität, Betroffenen ist jeder unwillkürliche Urinverlust sehr unangenehm und peinlich. Obwohl sehr viel verbreiteter als allgemein angenommen, ist die Inkontinenz ein weitgehend tabuisiertes Problem. Schätzungen gehen von 400000 betroffenen Frauen und Männern in der Schweiz aus. CheckUp das Gesundheitsmagazin zeigt Behandlungsmöglichkeiten und bricht das Schweigen mit einer Betroffenen.

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Mehr Informationen über Sakrale Neuromodulation: