Neurogene Erektionsstörung
Die Ursachen für eine erektile Dysfunktion sind vielfältig: eine zu geringe Blutversorgung, hormonelle Defizite, seelische Faktoren oder Störungen der Nervenbahnen. Bei der neurogenen Erektionsstörung liegt in erster Linie eine Störung oder ein Schaden im Nervensystem vor, welche die Erektions-Fähigkeit des Penis’ beeinträchtigt. Durch die Schädigung wird es den Nerven nicht ermöglicht, die Signale zwischen dem Gehirn und den Genitalien effektiv zu übertragen. Solche neurologischen Probleme werden durch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Spinalkanalstenose, Parkinson und weitere Erkrankungen verursacht.
Oftmals kommt es infolge neurogener Erkrankungen nicht nur zu Erektionsstörungen, sondern auch zu Inkontinenz. Patienten erhalten mehr Informationen dazu auf unserer Kompetenzen-Seite zum Thema Neuro-Urologie.
Die Fachärzte und Fachärztinnen im KontinenzZentrum Hirslanden beraten Sie umfänglich zu Störungen der Sexualfunktion oder Störungen der Kontinenz, die durch neurogene Krankheiten verursacht werden. Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über die von Diabetes, Parkinson oder MS verursachten Erektionsstörungen sowie über Potenzprobleme nach einem Schlaganfall.
Informieren Sie sich zum Thema neurogene Erektionsstörung
Kontaktieren Sie uns für ein individuelles Beratungsgespräch zum Thema neurogene Erektionsstörungen. Wir informieren Sie über Ihre Möglichkeiten zur Abklärung und Behandlung bei durch Diabetes oder MS verursachten Erektionsstörungen.
Sie erreichen uns telefonisch oder per E-Mail. Nutzen Sie auch unsere praktische Online Terminvereinbarung!
Impotenz bei Diabetes und MS: Welche neurogenen Krankheiten führen zu Potenzproblemen?
Von einer Erektionsstörung sprechen Ärzte und Ärztinnen, wenn über den Zeitraum von 6 Monaten in 75 % der Versuche durch das Fehlen einer kohabitationsfähigen Erektion beim Mann kein befriedigender Geschlechtsverkehr stattfindet. Stellt Mann eine mögliche Impotenz bei sich fest, sollte er mit seinem Arzt sprechen: Nicht selten kann eine erektile Dysfunktion ein Symptom für eine neurologische Erkrankung sein, die bei ihm bisher noch nicht diagnostiziert wurde. Bleiben die Erkrankungen unentdeckt und unbehandelt, kann es zu der Schädigung des Nervensystems kommen, was sich wiederum in der fehlenden Erektion zeigt.
Neurogene Erektionsstörungen können durch eine Vielzahl von neurologischen Erkrankungen und Gesundheitszuständen verursacht werden. Zu dien Ursachen gehören folgende Krankheitsbilder:
- Diabetes mellitus
- Multiple Sklerose (MS)
- Parkinson-Krankheit
- Schlaganfall
- Spinalkanalstenose
- Querschnittslähmung
- Neuropathie durch Alkoholmissbrauch
- Guillain-Barré-Syndrom
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Männer mit einer neurologischen Erkrankung zwangsläufig eine neurogene Erektionsstörung entwickeln. Das Auftreten der erektilen Dysfunktion sowie die Schwere der Störungen kann von Person zu Person variieren und sollte im Arztgespräch erörtert und sicher diagnostiziert werden.
Informieren Sie sich direkt
Sie leiden unter Anzeichen einer neurogenen Erektionsstörung? Kontaktieren Sie uns für ein individuelles Beratungsgespräch. Unsere Experten und Expertinnen informieren Sie über Ihre Möglichkeiten zur Abklärung und Behandlung.
Sie erreichen unser KontinenzZentrum in Hirslanden, Zürich, per Telefon, E-Mail oder über unsere praktische Online Terminvereinbarung!
Wie kommt es bei Diabetes zu Erektionsstörungen?
Impotenz bei Diabetes, auch als diabetische erektile Dysfunktion bezeichnet, tritt aufgrund der Auswirkungen von Diabetes auf das Nerven- und Gefässsystem auf. Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die den Blutzuckerspiegel im Körper erhöht: Wird er nicht gut kontrolliert, kann Diabetes Schäden an Blutgefässen und Nerven verursachen, die für eine normale sexuelle Funktion wichtig sind.
Erektionsstörungen können sowohl bei Diabetes Typ 1 als auch Diabetes Typ 2 auftreten. Denn eine der Hauptursachen für durch Diabetes verursachte neurogene Erektionsstörungen ist die Schädigung der Blutgefässe, die bei beiden unbehandelten Krankheitstypen auftritt. Dies beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, ausreichend Blut in den Penis zu transportieren, um eine Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus kann Diabetes zu Nervenschäden oder Neuropathie führen, insbesondere in den Nerven, die für die sexuelle Erregung und die Steuerung der Erektion verantwortlich sind. Dies führt dazu, dass die Signale vom Gehirn zum Penis nicht effektiv übertragen werden und es somit zu Erektionsproblemen kommt.
Hormonelle Veränderungen spielen bei dieser Erkrankung ebenfalls eine Rolle: Diabetes kann zu einem niedrigen Testosteronspiegel führen, der die sexuelle Funktion beeinträchtigt.
Wieso führt MS zu Erektionsstörungen?
Multiple Sklerose (MS) ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Eine der Hauptursachen für MS-bedingte Störungen der Sexualfähigkeit ist somit die Schädigung der Nerven. Infolge der Entzündungen, die bei MS auftreten, werden Nervenbahnen beschädigt, was die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigt, die Signale für sexuelle Erregung und für die Steuerung der Erektion zu übertragen. Diese Schäden an den Nerven führen zu Problemen bei der sexuellen Erregung und erschweren es dem Mann, die Erektion während des Geschlechtsverkehrs aufrechtzuerhalten.
Darüber hinaus können MS-bedingte Müdigkeit und Schwäche die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Die Erschöpfung, die viele Patienten mit MS erleben, kann zu geringerer Libido und einem geringeren sexuellen Interesse führen.
Wieso erleben Parkinson-Erkrankte Potenzprobleme?
Erektionsprobleme bei Männern mit der Parkinson-Krankheit können auftreten, da Parkinson eine neurodegenerative Erkrankung des Nervensystems ist, die sich auf die motorischen Fähigkeiten und auch auf die sexuelle Funktion auswirken kann.
Die Krankheit führt zu einem Mangel an Dopamin, einem Neurotransmitter im Gehirn, der eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Bewegung und der Regulation von Lust und Freude spielt. Diese Dopamin-Abnahme wirkt sich beim Patienten negativ auf die sexuelle Erregung und das sexuelle Verlangen aus.
Darüber hinaus können die motorischen Symptome von Parkinson, wie Zittern und Muskelsteifheit, die körperliche Fähigkeit zur sexuellen Aktivität beeinträchtigen. Medikamente, die zur Behandlung von Parkinson eingesetzt werden, beeinflussen ebenfalls die sexuelle Funktion des Penis: Einige Medikamente können zu einer verringerten Libido oder zu Schwierigkeiten führen, die Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten.
Weitere Erkrankungen:
Potenzprobleme nach Schlaganfall, bei Spinalkanalstenose oder Querschnittslähmung
Impotenz oder Potenzprobleme sind nach einem Schlaganfall, bei Spinalkanalstenose oder Querschnittslähmung keine Seltenheit: Denn diese Erkrankungen oder Gesundheitszustände beeinflussen und beschädigen ebenfalls das Nervensystem.
Nach einem Schlaganfall beeinflusst gegebenenfalls die Schädigung des Gehirns die sexuelle Erregung und Erektion. Bei Spinalkanalstenose oder Querschnittslähmung sind die Nervenbahnen gestört, was zu Problemen bei Kommunikation zwischen Gehirn und Penis führt.
Operative Eingriffe sind ebenfalls potentielle Auslöser einer erektilen Dysfunktion: Beispielsweise ist bei der Prostata-OP Impotenz eine nicht seltene Nebenwirkung: Bei dem Eingriff zur Behandlung von Prostata-Krebs können die Potenz-Nervenfasern, die sich im Umfeld der Prostata befinden, verletzt oder durchtrennt werden.
Spezialsprechstunde Erektionsstörungen und Impotenz
Das KontinenzZentrum Hirslanden bietet eine Spezialsprechstunde für Patienten mit neurogenen Erektionsstörungen an. Das Patientengespräch, das Ihre Partnerin oder Ihr Partner gerne begleiten darf, führt Prof. Dr. med. André Reitz durch. Im Anschluss führt der Arzt einige Untersuchungen durch, um die Ursache der erektilen Dysfunktion festzustellen:
- Ausführliches Patientengespräch
- Standardisierte Fragenbögen
- Laboruntersuchungen (PSA, Testosteron)
- Urologische und neurologische Untersuchung der sensiblen und motorischen Beckennerven und der Beckenreflexe
- Ultraschall des Genitalsystems
- Pharmakologischer Schwellkörpertest in Verbindung mit einer speziellen Ultraschall-Methode (Duplexsonographie)
- Erarbeitung eines individuellen Konzeptes zur Rehabilitation der Erektionsfähigkeit/Potenz einschliesslich Beratung zu Hilfsmitteln
Basierend auf den Ergebnissen und den individuellen Voraussetzungen des Patienten legt der Arzt ein geeignetes Behandlungskonzept zur Rehabilitation der erektilen Funktion fest.
Kontaktieren Sie uns, um einen Termin für die Spezialsprechstunde zu vereinbaren.
Behandlung neurogener Erektionsstörung
Neben den Problemen mit der Potenz ist zudem die Diagnose einer neurologischen Erkrankung für betroffene Männer – aber auch für ihre Partnerin oder ihren Partner – eine oftmals belastende Realität. Die schnelle Abklärung der Ursache einer potentiell neurogenen Erektionsstörung verhilft zu einer geeigneten Behandlung. Um mit einer frühzeitigen Therapie beginnen zu können, sollte Mann daher immer bei auftretenden Problemen mit der Sexualfunktion seinen Urologen konsultieren. Zudem lässt sich durch den Urologen abklären, inwiefern weitere Störungen – beispielsweise eine Inkontinenz – mit der neurogenen Erektionsstörung einhergehen.
Im gemeinsamen Gespräch sowie durch weiterführenden Untersuchungen ermittelt der Arzt die Ursachen sowie die geeigneten Therapie-Massnahmen. Denn viele Fälle erektiler Dysfunktion können durch die Erarbeitung eines individuellen Therapiekonzepts gut behandelt werden.
Therapie-Möglichkeiten für Betroffene einer neurologischen Erkrankung
Die Behandlung von neurogenen Erektionsstörungen richtet sich je nach Krankheitsbild, Medikation und Gesundheitszustand individuell nach dem Patienten. Klassische Therapien, die bei neurogenen Erektionsstörungen bewährte Hilfe leisten, sind:
- Veränderung des Lebensstils: Die gesunde, ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmässiger Bewegung sowie der Verzicht auf Tabak und Alkohol können Beeinträchtigungen der Sexualfunktion verbessern. Bei neurologischen Erkrankungen wie Diabetes ist eine gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels entscheidend, um das Fortschreiten der Nerven- und Gefässschäden, die zu Erektionsstörungen führen, zu verlangsamen oder zu verhindern. Dies erfordert in der Regel die enge Zusammenarbeit mit einem Endokrinologen oder einem Diabetes-Experten, um den Diabetes optimal zu überwachen.
- Einsatz von Medikamenten: Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer) können verschrieben werden, um die sexuelle Funktion zu unterstützen. Diese Medikamente erhöhen den Blutfluss in den Penis und erleichtern so das Erreichen und Aufrechterhalten einer Erektion. In Kombination mit Medikamenten, die eine neurologische Erkrankung behandeln, muss jedoch die Konsultation mit dem Urologen stattfinden.
- Mechanische Hilfsmittel: Die Nutzung einer mechanischen Erektionshilfe in Form einer Vakuumpumpe ermöglicht es Betroffenen, eine Erektion ohne Medikamente oder Operation zu erreichen. Bei der Nutzung der Penispumpe wird Blut in den Penis gezogen, sodass dieser erigiert. Mittels eines Penisrings, der an der Peniswurzel platziert wird, wird der Blutabfluss verlangsamt und die Erektion aufrecht erhalten. Besonders Patienten mit Rückenmarksverletzungen und Querschnittslähmung (Tetraplegie/Paraplegie) erhalten mit dieser Methode einen Teil ihrer Sexualfunktion zurück.
Daneben gibt es auch die Möglichkeit weitere Therapien – wie die konservative Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT), eine hormonelle Therapie mit Testosteron oder operative Methoden wie dauerhafte Penisprothesen – bei neurogenen Erektionsstörungen einzusetzen.
Ausführliche Informationen zu den Behandlungsmethoden finden Sie auf unserer Übersichtsseite zu Erektionsstörungen sowie im persönlichen Gespräch mit unseren Fachärzten und Fachärztinnen im KontinenzZentrum in der Klinik Hirslanden (Zürich).
Gerne beraten wir Sie individuell zum Thema Impotenz und Männergesundheit sowie zu der für Ihr Krankheitsbild passenden Behandlungsmethode.
Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Gespräch
Sie leiden an einer neurologischen Erkrankung und damit einhergehenden Potenzproblemen? Kontaktieren Sie uns für ein vertrauliches und persönliches Beratungsgespräch – gerne auch in Begleitung Ihrer Partnerin oder Ihres Partners. Wir informieren Sie gerne über Ihre individuellen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Das KontinenzZentrum Hirslanden in Zürich ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr für Sie geöffnet.