Künstlicher Harnblasenschliessmuskel ZSI 375 PF
Bei einer schweren Belastungsinkontinenz kann beim Mann ein künstlicher Harnblasenschliessmuskel (artifizieller Sphinkter) implantiert werden, um die Kontinenz wiederherzustellen. Eine Belastungsinkontinenz bezeichnet einen unfreiwilligen Verlust von Urin beim Husten, Heben schwerer Lasten oder unter Belastung. Ursache für den ungewollten Harnabgang ist, dass der Verschlussmechanismus der Harnblase geschwächt ist. Dies ist beim Mann häufig die Folge einer Prostata-Operation (z.B. Prostatektomie), bei der der Schliessmuskel geschwächt oder beschädigt wurde. Der künstliche Schliessmuskel übernimmt dann die Funktion des natürlichen Harnblasenschliessmuskels, der für den wasserdichten Verschluss der Blase zuständig ist.
Ein künstlicher Harnblasenschliessmuskel, den unsere erfahrenen Operateure bereits erfolgreich einsetzen, ist der ZSI 375 PF von Zephyr Surgical Implants. Die Implantation dieser Schliessmuskelprothese besitzt gute Erfolgsaussichten. In den meisten Fällen kann die Kontinenz wiederhergestellt oder zumindest eine erhebliche Reduktion der Inkontinenz erreicht werden.
Die Ärztinnen und Ärzte im KontinenzZentrum Hirslanden in Zürich sind erfahrene Spezialisten der Neuro-Urologie. Gerne beraten wir Sie zu Ihren individuellen Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenentleerungsstörungen.
Informieren Sie sich über künstliche Blasenschliessmuskel
Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch! Unsere Expertinnen und Experten klären die Ursachen für bestehende Blasenprobleme ab und informieren Sie, ob ein künstlicher Harnblasenschliessmuskel zur Behandlung geeignet ist. Sie erreichen unser KontinenzZentrum in Hirslanden, Zürich, telefonisch und per E-Mail. Gerne können Sie direkt über unsere Online-Terminvereinbarung einen Termin anfragen.
Künstlicher Blasensphinkter: Der aktuelle Goldstandard bei schwerer Inkontinenz
Ein künstlicher Blasensphinkter (Artificial Urinary Sphincter) ist ein implantierbares Gerät zur Behandlung einer schweren Harninkontinenz. Er besteht aus bioverträglichen Kunststoffen und besitzt hauptsächlich zwei Komponenten: Eine ringförmige Manschette, die die Harnröhre wasserdicht umschliesst, und eine Pumpte mit einem Ballon. Die Manschette ist mit steriler Kochsalzlösung gefüllt, wenn die Harnröhre verschlossen werden soll, um Kontinenz herzustellen. Möchte der Patient urinieren, wird die Flüssigkeit in ein Reservoir gepumpt.
Ein spezialisierter Arzt implantiert den künstlichen Harnblasenschliessmuskel im Rahmen einer Operation. Nach einer Heilungszeit von sechs bis acht Wochen zeigt er dem Patienten, wie dieser die Pumpe bedient. Nach der Aktivierung des Systems kann er selbstständig in seinem Alltag die Manschette zum Wasserlassen öffnen.
Funktionsweise der ZSI 375 PF-Prothese
- Schritt 1: Die Manschette wird aufgeblasen. Dadurch wird die Harnröhre wasserdicht verschlossen. Der Patient ist kontinent.
- Schritt 2: Wenn der Patient Wasserlassen möchte, betätigt er einen Knopf an der Pumpe. Diese sitzt unsichtbar im Hodensack und ist leicht zu bedienen.
- Schritt 3: Die Pumpe pumpt die Flüssigkeit aus der Manschette in das Reservoir im Hodensack. Dadurch verringert sich der Druck auf die Harnröhre. Sie wird freigegeben, der Urin kann abfliessen und der Patient kann seine Blase entleeren.
- Schritt 4: Nach dem Wasserlassen verbleibt der Patient zwei bis drei Minuten auf dem WC und wartet bis die Flüssigkeit in die Manschette geleitet wird. Diese verschliesst die Harnröhre wieder wasserdicht. Der Urin wird im Harnsystem gehalten und der Patient ist wieder kontinent.
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Weitere InformationenDas Implantat ist von aussen unsichtbar und kann auch nicht von Flughafen-Scannern oder medizinischen Scannern nicht erkannt werden. Zudem funktioniert es sehr leise und damit diskret. Die Bedienung kann jeder Mann leicht erlenen und in seinem Alltag anwenden.
Ablauf der Operation
Der künstliche Harnblasenschliessmuskel wird in Narkose oder regionaler Schmerzausschaltung eingesetzt. Patienten werden im Vorfeld der Operation gesondert über die Verfahren und Risiken der Narkose und der lokalen Schmerzausschaltung aufgeklärt.
Der Operateur nimmt als operativen Zugang zur Harnröhre einen Dammschnitt vor. Dann platziert er den künstlichen Blasenschliessmuskel unterhalb des natürlichen Schliessmuskels um die Harnröhre. Über einen zweiten Hautschnitt im Bereich der linken Leiste platziert der Arzt die Pumpe mit dem Ballon im linken Hodensack. Das Nahtmaterial der Haut wird vom Körper aufgenommen und muss nach dem operativen Eingriff nicht gesondert entfernt werden.
Wichtig: Zur Vermeidung von Komplikationen wird der künstliche Harnblasenschliessmuskel erst nach mehreren Wochen aktiviert. Diese Ruhephase ermöglich die Wundheilung und das Einwachsen des Implantates in den Körper. Bis zur Aktivierung ist die Inkontinenz unverändert vorhanden. Im Rahmen der Aktivierung des Systems werden die Patienten im Umgang mit dem artifiziellen Sphinkter an der Harnröhre geschult.
Nachsorge nach dem Eingriff
Während der Operation wird in der Regel ein Blasenkatheter eingesetzt, der nach 48 Stunden wieder entfernt wird. Auf den beiden Inzisionen (operative Zugänge durch Schnitte) befindet sich ein steriler Verband, der für 10 bis 14 Tage dort verbleibt.
Nach der Operation sollten Patienten ausreichend trinken, um die ableitenden Harnwege und die Blase gut durchzuspülen. In den ersten 14 Tagen nach der OP dürfen Patienten duschen, aber noch nicht baden oder schwimmen gehen. Für sechs Wochen sollten sie zudem körperliche Anstrengungen wie das Heben schwerer Lasten und Saunagänge vermeiden und darauf achten, weich zu sitzen.
Alle vom Arzt oder von der Ärztin angeordneten Termine zur Nachuntersuchung sowie anschliessende Kontrolltermine sollten Patienten unbedingt wahrnehmen. Zudem sollten sie unbedingt den entsprechenden Nachsorge-Empfehlungen ihres Arztes bzw. ihrer Ärztin folgen, um einen dauerhaften Behandlungserfolg zu sichern.
Wichtig: Sollten Patienten Veränderungen an Damm, Bauchwand oder Leiste feststellen, kommt es zu Fieber über 38°C, Blasenstörungen oder erschwertem Wasserlassen, Schmerzen, Nachblutungen, Schwindel, Übelkeit oder Ähnlichem, sollten sie umgehend den Arzt bzw. die Ärztin informieren. Dies gilt auch, wenn die Beschwerden erst einige Tage nach der Implantation des künstlichen Blasensphinkters auftreten.
Da das ZSI 375-System nicht geeignet ist, sich an extreme körperliche Belastungen anzupassen, kann es unter bestimmten Bedingungen (z. B. Heben von sehr schwereren Lasten, starke sportliche Betätigung) zu einem unfreiwilligen Harnverlust kommen.
Sind im Folgenden Operationen im Becken- oder Bauchbereich geplant, muss der Operateur über das Vorhandensein eines künstlichen Harnblasenschliessmuskels informiert werden, um eine unbeabsichtigte Beschädigung des Systems zu vermeiden.
Alternativen zum artifiziellen Sphinkter für die Harnröhre
Ein operatives Verfahren wie das Implantieren eines künstlichen Harnblasenschliessmuskels empfiehlt der Arzt oder die Ärztin nur, wenn die konservativen Therapieverfahren ausgeschöpft sind. Folgende Behandlungsmethoden können alternativ zum artifiziellen Harnröhren-Sphinkter in Erwägung gezogen werden:
Konservative Behandlungsmethoden
Mögliche konservative – also nicht-operative – Methoden zur Behandlung einer Belastungsinkontinenz zielen in der Regel darauf ab, die Muskulatur des Beckenbodens zu stärken. Dazu zählen beispielsweise:
- gezieltes Beckenbodentraining
- Elektrostimulation der Beckenbodenmuskulatur
- Behandlung mit Medikamenten zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur
Auch eine medikamentöse Therapie ist in manchen Fällen möglich. Die Ärztin bzw. der Arzt beurteilen vorab die Risiken und Grenzen einer solchen Behandlung und nehmen eine Auswahl und Dosierung der Wirkstoffe vor.
Operative Behandlungsmethoden
Kommen konservative Therapien nicht in Betracht oder erzielten diese nicht gewünschten Behandlungserfolg, gibt es verschiedene operative Therapieverfahren:
- Adjustierbare Schliessmuskelprothesen oder Slingensysteme (bei geringeren Inkontinenz-Schweregraden)
- Unterspritzung der Harnröhre mit Kollagen oder Silikon zur Stabilisierung der Harnröhre und Linderung der Symptome
Bei schwereren Formen wird aber in der Regel ein künstlicher Schliessmuskel implantiert, um die Beschwerden zu lindern.
Im Aufklärungsgespräch mit dem Patienten informieren unsere Spezialistinnen und Spezialisten über die Vor- und Nachteile der einzelnen Behandlungsmethoden, ihre unterschiedlichen Belastungen, Risiken sowie Erfolgsaussichten.
Wir informieren über künstliche Blasenschliessmuskeln und die ZSI 375-Prothese
Die Spezialistinnen und Spezialisten in unserem KontinenzZentrum in Hirslanden, Zürich, informieren Sie gerne über Ihre Abklärungs- und Behandlungsoptionen, wenn Sie Symptome einer Belastungsinkontinenz bei sich feststellen. Neben der Implantation eines künstlichen Blasenschliessmuskels (ZSI 375 PF) prüfen unsere erfahrenen Experten auch weitere mögliche Behandlungsmethoden, um Ihre Beschwerden zu beheben oder bestmöglich abzumildern.
Sie erreichen unsere Klinik in Zürich sowohl telefonisch als auch per E-Mail. Nutzen Sie auch gern unsere praktische Online-Terminvereinbarung!